Aufgrund des immer wichtiger werdenden „Change-Prozesses“ sollten die Führungskräfte herausfinden wer die Innovatoren des Teams/der Firma sind, um diese zu Kommunikatoren zu machen, die das Unternehmen in die zukunftsorientierte Richtung führen.
Bevor dies passieren kann, müssen die Führungskräfte meist vorerst lernen sich selbst zu führen, um dies dann an ihren Mitarbeitern anwenden zu können. Selbstwahrnehmung, Achtsamkeit und Sorge für die eigenen körperlichen und seelischen Bedürfnisse, sind Dinge um die sich die Führungskraft als erstes kümmern muss, um die bestmögliche Leitung seiner Arbeitskräfte sein zu können. Wie soll jemand nämlich die Bedürfnisse von anderen Menschen erkennen können, wenn er noch nicht mal seine eigenen erkennen kann?
Achtsamkeit in Bezug auf die Intransparenz und einen möglichen Informationsmangel sind essenziell für ein funktionierendes Unternehmen, da es sonst dazu führen kann, dass die mittlere Führungsebene bei mangelnden Informationen „ihr eigenes Ding macht“, statt die Transparenz einzufordern und für Klarheit zu sorgen, damit es zu keinen Verunsicherungen des Teams kommt.
Oft wird erst gehandelt, wenn eine Krise entstanden ist und es schon fast zu spät ist, da es zwar geahnt wurde, aber niemand das Problem als wichtig genug angesehen hat um offensiv zu handeln.
Diese Krise kann leider dazu führen, dass die Mitarbeitenden dem Unternehmen den Rücken zu kehren, da sie entweder schlecht oder sogar gar nicht geführt wurden und sie in dem derzeitigen Arbeitskräftemarkt schnell etwas Neues finden. Genau deshalb ist es so wichtig flexibel zu sein und sich auch auf die Bedürfnisse der neuen Arbeitskräfte einzulassen.
Um diese Flexibilität zu schaffen, muss die Führung richtig gewählt werden, was oft daran scheitert, dass während des Auswahlverfahrens nicht auf emotionale Intelligenz und Empathie geschaut wird, sondern nur auf die theoretische Fachlichkeit. Zusätzlich sollte dabei beachtet werden, dass nicht jeder nur von dem reinen Status motiviert wird, sondern eine intrinsische Motivation benötigt und das Gefühl haben möchte etwas verändern zu können, weshalb auch an der generellen Ansprache gearbeitet werden muss, um dies richtig zu kommunizieren.
Viele denken, dass der heutige Fachkräftemangel an dem Shift in den Generationen liegt oder sogar an dem Mix aus den „Boomern“, die gelernt haben zu gehorchen und Überstunden als etwas Selbstverständliches sehen, mit der „Generation Z“, die im Vergleich eine eher wohlwollende und fehlerfreundliche Erziehung erleben durften und nach einer Selbstverwirklichung streben.
Der wahre Grund des Mangels sind jedoch unflexible Unternehmen, die sich nicht den Bedürfnissen der neuen Arbeitnehmer bzw. der Entwicklung der Arbeitskräfte öffnen bzw. anpassen.
Quelle: „eine gewisse Leichtfertigkeit im Umgang mit Mitarbeitenden war vor kurzem üblich“ Birgit-Sara Fabianek, login-regio it; Heft 02/2022